Viele Mythen, Sagen und Legenden ranken sich um das Harzgebirge, sie sind meist mit uns unheimlichen mystischen Orten, Bergen, Höhlen oder Klüften verknüpft. Geheimnisse haben die Menschen immer angezogen und wenn es keine Erklärung für die oft seltsamen Beschaffenheiten von Naturplätzen gab mussten Hexen, Teufel oder andere Geister für deren Existenz herhalten. Im Harz gibt es einige von solchen Plätzen und Kultstätten, welchen ein mystische Vergangenheit angedichtet wurde. Hier stellen wir einige davon vor.


Brocken im Harz

TEUFELSMAUER im Harz
Als in der Kreidezeit die Harzstollen empor gepresst wurden, kam es auch zur Herausbildung des kleinen und stellenweise unterbrochenen Höhenzuges, der am Regenstein bei Blankenburg beginnt und sich über acht Kilometer hin bis zu den Gegensteinen bei Ballenstedt zieht. Der schönste Teil (ca. 135,37 ha) liegt in der Gemarkung Weddersleben und wird "Teufelsmauer" genannt.

ROSSTRAPPE und HEXENTANZPLATZ bei Thale

Der berühmte Felsgipfel mit der Rosstrappe liegt 403 Meter oberhalb des linken Bodeufers.

Seit Urzeiten ranken sich um das Granitmassiv zahlreiche Sagen; hier die bekannteste dieser Erzählungen: 

Die Königstochter Brunhilde wurde vom wilden Böhmenkönig Bodo verfolgt, der sie gegen ihren Willen heiraten wollte. In ihrer Aangst wagte die Prinzessin den todesmutigen Sprung vom Hexentanzplatz über die Felsenschlucht des Bodetals. Der Huf ihres Rosses prägte sich beim Aufprall auf dem gegenüberliegenden Felsplateau tief in die Felsplatte. Bodos Pferd versagte beim Sprung und stürzte mit dem Reiter in die Bode. Dort bewacht er, in einen schwarzen Hund verwandelt, noch heute die Krone der Königstochter, da sie diese bei dem Sprung verloren hatte.


Das Museum "Walpurgishalle" in Thale Harz

Die MENHIRE bei Benzingerode, Derenburg und Heimburg im Harzvorland - MENHIR (stehender Stein)
Die Bezeichnung MENHIR stammt aus der bretonischen und keltischen Sprache.
Das Wort setzt sich aus  MEN = Stein  und  HIR = lang zusammen. Somit also die Bezeichnung für einen  langen Stein. Zu Kult-Zwecken von steinzeitlichen Jägern und Sammlern aufgestellter, nicht oder kaum behauener aufrecht stehender Stein. Verbreitung in ganz Europa - in der Bretagne teilweise bis 20 m Höhe. (Erklärung aus http://www.terraner.de/Lexikon.htm )

Blocksberg_(Berg) - Wikipedia

Der gläserne Mönch bei Halberstadt

Die STEINKIRCHE bei Scharzfeld im südlichen Harz
Die Steinkirche befindet sich etwas oberhalb des kleinen Erholungsortes Scharzfeld. Sie besteht aus einem nahezu rechteckigen Höhlenraum und einem relativ großen Vorplatz, einer Kanzel und einigen Nebennischen. Ausgrabungsfunde sollen belegen, dass die Höhle schon vor etwa 10.000 Jahren von Rentierjägern genutzt wurde. Später verwendeten die Germanen die Höhle als Kultstätte. Seit dem frühen Mittelalter fanden in der Steinkirche auch christliche Gottesdienste statt. Einer Überlieferung nach existiert sie bereits seit dem Jahre 732 und wäre damit die älteste Kirche im Harz. Zur Zeit der Kreuzzüge soll die Höhle zu einer Nachbildung des Felsengrabes verwandelt worden sein. Durch einen teilweisen Felseinbruch der Höhlendecke erhält die Steinkirche auch im hinteren Teil etwas Tageslicht und liegt somit nie völlig im Dunkeln. Außerdem entstehen dadurch je nach Tageszeit interessante Lichtspiegelungen. Ein kürzlich freigelegter, senkrechter Schacht im Höhlenraum lässt auf weitere Kammern und Gänge schließen.

Kultstätte Klusfelsen bei Goslar

HEXENTREPPE auf dem Wurmberg bei Braunlage
Fast vollkommen unbeachtet von den meisten Besuchern befinden sich auf dem Wurmberg (971 m ü. NN) im Harz, oberhalb von Braunlage, die Reste einer mystischen Kultplatzanlage. Man erreicht die Anlage heute recht bequem, indem man nur ein paar Schritte von der erst vor wenigen Jahren erneuerten Seilbahn entfernt, bereits auf die heute nur noch fragmentarisch vorhandenen Ruinen trifft.

Der Altenröder Steinkreis in Darlingerode

Rhumequelle bei Herzberg

Der Königstein bei Westerhausen
Die regional dominante Felsformation, mit Weitblick ins Harzvorland, fiel bereits unseren Vorfahren in vorgeschichtlicher Zeit auf und wurde als Kultstätte genutzt. Es wird vermutet, das dort germanische Sonnenwendefeiern zelebriert wurden, worauf einige in die Felsen gearbeitete „Sonnenscheiben“ hindeuten.

Der SCHALENSTEIN in Halberstadt - SCHALENSTEINE sind Steine, die aufgrund der auf ihnen vorhandenen Vertiefungen Schalen- oder Näpfchensteine genannt werden. Die Schalensteine sind weltweit nachgewiesen, aber in Nord- und West-Europa besonders zahlreich vorhanden. Man findet sie meist als freiliegende, einzelne Steine, aber auch auf markanten Felsformationen. Ihre Verwendung konnte trotz vielfacher Deutungsversuche bisher nicht sicher bestimmt werden. Es ist aber davon auszugehen, dass eine religiöse, kultische Bedeutung der Näpfchensteine gegeben ist. Vermutlich dienten sie zur Opferung an die Naturgötter, indem man in die Schälchen irgendeine kleine Gabe (Saatgut, Nadel, Münze, Bändchen, Blumen, usw.) hineingelegt hat. Der Volksaberglaube verbindet mit den Näpfchensteinen mythische Vorstellungen von Elfen und Zwergen, die unter den Steinen wohnten. (Erklärung aus http://www.terraner.de/Lexikon.htm )

Die Winzenburg und die Rosstrappe

Der Sachsenwall auf dem Hexentanzplatz Thale
Über den Hexentanzplatz bei Thale ziehen sich Überreste des mehr als 1500 Jahre alten Sachsenwalles. Die 150 m lange Trockenmauer aus Granitsteinen hatte einst die Höhe von 2 Metern. Ihre Errichtung wird zirka zwischen 750 bis 450 v. Chr. vermutet. Der Sachsenwall war vermutlich eine Fliehburg und sollte die Teile des erhöhten Geländes des Hexentanzplatzes gegen den Angreifer abschirmen.

Der REGENSTEIN bei Blankenburg
Die heute gebräuchliche Benennung der Anlage auf dem Regenstein ist meist "Burg und Festung Regenstein" aber die Ursprünge der Anlage reichen sehr viel weiter in die Vergangenheit zurück. Man findet den Regenstein nordwestlich von Blankenburg. Die Ruine der Burg Regenstein ist bis auf die Reste des Bergfrieds völlig abgetragen. Übrig blieb meist nur der kahle Sandsteinfelsen, in dem man bei genauer Betrachtung etliche Hinweise auf eine steinzeitliche, vorchristliche Nutzung erkennen kann.

Harz-Sagen