Die Walpurgishalle in Thale Harz

Unterhalb des Hexentanzplatz findet man das über 100 Jahre alte Museum "Walpurgishalle", die Idee zu dieser Halle stammt von dem Maler Hermann Hendrich (* 31.10.1854 in Heringen; † 18.07.1931 in Schreiberhau). 1901 wurde diese Idee vom Berliner Architekten Bernhard Sehring (* 1.06.1855 in Edderitz, Anhalt; † 27.12.1941 in Berlin) aufgegriffen und als altgermanischer Blockhausbau in Stein und Holz ausgeführt. Vom Giebel der Walpurgishalle schaut das Haupt des einäugigen Göttervaters Wodan (auch Odin) herab, ihm rechts und links zur Seite seine Begleiter, die Raben Hugin (der Gedanke) und Munin (die Erinnerung), die Wölfe Freki (der Heißhungrige) und Geri (der Gierige) schließen das Giebelornament ab. Die Raben stehen für die Gedächtnis und die Wissenskraft ihres Herrn und die Wölfe für seine angeborene Geschicklichkeit und die Ungezähmtheit. Die Türen werden von Pferdeköpfen aus Holz geschmückt, die Odins achtbeiniges Pferd Sleipnir darstellen soll.

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Der Maler Hermann Hendrich schuf einen  fünfteiligen Gemäldezyklus für die Walpurgishalle. Die Großgemälde stellen Szenen aus dem Werk "Faust" von Johann Wolfgang von Goethe dar und zwar den Irrlichttanz, die Mammonshöhle, den Hexentanz, die Windsbraut und die Gretchentragödie.

Der Name des Tanzfestes in den Mai kommt von der heiligen Walburga, welche im 8.Jh. in Süddeutschland lebte, damit sollte der nordische Frühling begrüßt werden. Erst durch Goethes "Faust" bekam die Nacht eine neue Bedeutung, der Tanz der Hexen und Teufel auf dem Brocken und anderen mystischen Höhen.

Walpurgishalle Thale Harz Gemälde von H. Hendrich Walpurgishalle Thale Harz - Alte Postkarte

Im Eingangsbereich der Walpurgishalle findet der Besucher auch ein besonderes Fundstück - einen Opferstein mit germanischen Symbolen. Der Granitstein wurde 1901 während des Baues am nahe gelegenen Sachsenwall gefunden.

Die Walpurgishalle kann von Mai bis Oktober täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr besichtigt werden.